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Vor dem Hintergrund der aktuellen Situation und der damit verbundenen zunehmenden Gefahr der Vereinsamung, gerade älterer Kielerinnen und Kielern, gewinnen „Digitale Medien“ auch bei Seniorinnen und Senioren zunehmen an Bedeutung.

Zuletzt im August 2020 forderte die BAgSO in einem Positionspapier analog zum „DigitalPakt Schule“ – einen „Digitalpakt Alter“ aufzusetzen. So müssten „Älteren Menschen in allen Kommunen niedrigschwellige Angebote zum Erwerb digitaler Kompetenzen offenstehen.“

Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass gerade bei vielen älteren Menschen, deren Lebenswelt, im Gegensatz zu der Jugendlicher, nicht immer digital geprägt war, ein höherer Erklärungsund Praxisbedarf bei der Nutzung ihrer digitalen Endgeräte besteht. So forderte der BranchenVerband Bitkom im August letzten Jahres, den Einsatz und die Ausbildung digitaler Streetworker, um die breite digitale Teilhabe von Seniorinnen und Seniorinnen zu unterstützen.

Vor diesem Hintergrund steht das Projekt „Patenenkel*“, mit dem das nettekieler Ehrenamtsbüro gemeinsam mit der Howe-Fiedler-Stiftung, dem M38 Netzwerk ▪ Treff für KielMitte, einigen Anlaufstellen Nachbarschaft (Annas), sowie dem Verein SeniorenNet Kiel nun an den Start gehen will. Dazu werden Jugendliche oder junge Erwachsene gesucht, die Lust haben, ältere Menschen bei der Handhabung ihres persönlichen digitalen Endgerätes individuell zu unterstützen. So soll es, natürlich unter strengsten Hygiene- und Sicherheitsbedingungen, feste Sprechstunden im M38 in der Muhliusstraße, sowie den teilnehmenden Annas geben, zu denen die Beratungen, nach erfolgter Anmeldung, stattfinden. Ziel des Projektes ist es, Begegnungen zwischen Jung und Alt zu fördern und unterschiedliche Kompetenzen gemeinsam sinnvoll zu nutzen.

„Die Idee zu dem Projekt entstand eigentlich in der Familie“, sagt Alexandra Hebestreit, Leiterin des nettekieler Ehrenamtsbüros. „Meine Kinder haben ihren Großeltern oft und sehr geduldig telefonische Nachhilfe bei ihren digitalen Endgeräten gegeben. Darüber entstanden gleichzeitig oft sehr nette und interessante Gespräche. Viele ältere Menschen haben entweder keine Enkel oder keine Beziehung zu diesen. Das Projekt möchte insbesondere dort einen kleinen Beitrag leisten.“

„Die Howe-Fiedler-Stiftung“, so ihre Koordinatorin und Projektleiterin Gesa Rogowski ergänzend, „hält die digitale Teilhabe für Senior*innen für richtig & wichtig. Daher freuen wir uns, mit den Kooperationspartner*innen eine kreative Idee umzusetzen und so zur sozialen und digitalen Teilhabe beizutragen.“

„Unsere wunderbaren Erfahrungen mit einem eigenen inklusiven Smartphone-Kurs, an dem auch zahlreiche Senior*innen teilnahmen, ließen uns keine Sekunde zögern, das Projekt zu unterstützen“ so die Aussage von Frank Rimkus, Koordinator des M38 Netzwerk ▪ Treffs für Kiel-Mitte.

Interessierte Jugendliche und junge Erwachsene, die sich gerne als Patenenkel* engagieren wollen, können sich unter anila.eid@nette-kieler.de im nettekieler Ehrenamtsbüro melden. Voraussetzung wäre natürlich gute Kenntnis der Handhabung digitaler Endgeräte, sowie Spaß an generationsübergreifendem Engagement und individuellem Kontakt. Ein/e Ansprechpartner*in der beteiligten Einrichtung wird während der Beratungsgespräche in der Nähe sein. Es wird ein ausführliches Vorgespräch, sowie ein Zertifikat für die geleisteten Beratungsstunden geben.

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